Vision und Mission
Das Mauthausen Komitee wird auch weiterhin den Schwerpunkt seiner Arbeit in die Erhaltung der KZ-Gedenkstätten und in die Erinnerung an die NS-Verbrechen legen. Dabei werden wir in absehbarer Zukunft vor der Herausforderung stehen, keine lebenden Zeitzeugen mehr unter uns zu haben, die dieses für die nachfolgenden Generationen unvorstellbare Leid am eigenen Leib erfahren haben. Gleichzeitig wird es schwieriger werden, die Motive für die Gedenkarbeit darzustellen. Jeder, der je einem Zeitzeugen wie Dr. Paul Le Cear und Irma Trksak sowie Dr. Michaela Vidlakova und Dipl.-Ing. Arthur Radvansky (Bild) persönlich begegnet ist, spürt, dass ihr Antrieb nicht der Hass, sondern die Liebe zu den Menschen war und ist. Daraus ziehen sie ihre Kraft, um uns, ihre Nachfahren, vor ähnlichem Leid zu bewahren.
Frederik Schmidsberger,
Vorsitzender des Mauthausen Komitees Vöcklabruck,
mit den Zeitzeugen
Dipl.-Ing. Arthur Radvansky
und Dr. Maria Vidlakova.
Beide Zeitzeugen
sind unter dem Rubrik "Video"
zu sehen und hören.
Gleichzeitig gibt es aber auch viele positive Ansätze, die uns vom MKVB hoffnungsvoll in die Zukunft blicken lassen, z.B. die große Bereitschaft der Lehrkräfte und der Schüler, in Kooperation mit uns Gedenkfeiern zu veranstalten. Hier hoffen wir auch in Zukunft auf eine gute Zusammenarbeit.
Sicher wird uns auch in Zukunft die Frage einiger, ob es nicht besser wäre, die Vergangenheit ein für allemal ruhen zu lassen, begleiten. Wir vom MKVB sagen: "Wer die Chance nicht nutzt, aus der Vergangenheit zu lernen, ist dazu verdammt, die Fehler von einst zu wiederholen."
Der Erhalt der Gedenkstellen im Bezirk und die Wachsamkeit gegenüber nationalistischen, faschistischen und rassistischen Tendenzen werden sicher weiterhin wichtige Aufgaben des Mauthausen Komitees bleiben.
Entscheidend wird sein, wie wir im Bezirk Vöcklabruck und darüber hinaus mit der Frage der Integration umgehen werden. Hier möchte das Mauthausen Komitee einen konstruktiven Beitrag zu einem friedlichen Miteinander leisten. Es bedarf einer ernst gemeinten Zusammenarbeit von politischen Parteien, Organisationen und der Zivilgesellschaft, um einen besonnenen Umgang mit diesem Thema zu ermöglichen. Dabei gilt es, jenen entgegenzutreten, die glauben, mit der Frage von Minderheitenrechten politische Vorteile schlagen zu müssen.
— Frederik Schmidsberger, Vorsitzender des Mauthausen Komitees Vöcklabruck (2010)
"Die Mißachtung der Menschenwürde ist eine Kriegserklärung an alle Menschen."
— Gertrud Höhler, deutsche Management- u. Kommunikationsberaterin, 1941